Alternative zur Ölheizung

„Ölheizungen sind nicht mehr zeitgemäß“, heißt es von vielen Seiten. Diese Aussage hat viele Gründe, aber der wohl wichtigste ist, dass kaum eine andere Heizung eine schlechtere Ökobilanz hat wie die Ölheizung. Deshalb machen sich viele Haus- und Wohnungsbesitzer auf die Suche nach einer umweltfreundlicheren und effizienteren Alternative zur Ölheizung.

Alternative zur Ölheizung

Lesen Sie im Folgenden, welche Alternative zur Ölheizung wirklich sinnvoll ist und mit welchen Eigenschaften die einzelnen Heizungssysteme überzeugen können.

Warum sollte man eine Alternative zur Ölheizung suchen?

Bevor wir uns den Nachteilen der Ölheizung widmen, werfen wir zuerst einen Blick auf den größten Vorteil: Eine Ölheizung ist in der Anschaffung günstig. Eine moderne Ölheizung mit Brennwerttechnik ist inklusive Einbau und Installation für unter 10.000 € zu haben, während ältere Modelle ohne Brennwerttechnik meist nicht mal 5.000 € kosten. Hinzu kommt der verhältnismäßig preiswerte Brennstoff Erdöl.

Dieser ist jedoch auch der Grund, warum die Ölheizung heute nicht mehr zeitgemäß ist und in den meisten Haushalten ausgetauscht wird. Erdöl ist bekanntlich ein fossiler Brennstoff, der nur begrenzt vorhanden ist und als wenig umweltfreundlich gilt – unter anderem auch deshalb, weil er beim Verbrennen schädliche Gase ausstoßen kann. Hinzu kommt die geringe Effizienz der älteren Ölheizungs-Modelle. Diese verbessert sich zwar bei modernen Öl-Brennwertkesseln, liegt aber dennoch weit hinter anderen Heizarten.

Außerdem schwindet ein vermeintlicher Vorteil der Ölheizung – der geringe Ölpreis – aktuell auch dahin. Bedingt durch die Corona-Pandemie und insbesondere auch durch den Krieg in der Ukraine steigen die Ölpreise momentan explosionsartig an. Wo sich dieser einpendeln wird, ist heute noch nicht absehbar. Fakt ist jedoch, dass für das Heizjahr 2022 Preissteigerungen von 100 % – und zum Teil noch mehr – erwartet werden.

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Ist das Heizen mit Gas eine sinnvolle Alternative zu Heizöl?

Die Gasheizung überzeugt im Vergleich zur Ölheizung mit mehr Effizienz, denn moderne Gasheizungen erreichen einen Wirkungsgrad von bis zu 98 %. Die Anschaffungskosten liegen dabei nur leicht über jenen der Ölheizung.

Dennoch ist die Gasheizung keine wirklich gute Alternative zur Ölheizung, da diese in den meisten Fällen ebenso mit einem fossilen Brennstoff – nämlich Erdgas – betrieben wird. Die Umweltbilanz ist also ähnlich schlecht. Außerdem betreffen die massiven Teuerungen der fossilen Brennstoffe nicht nur das Erdöl, sondern auch das Erdgas. Es werden hier genauso immense Teuerungen für 2022 und die Folgejahre erwartet.

Zusammenfassend kann man also sagen, dass die Gasheizung etwas besser ist als die Ölheizung, aber eben auch nicht viel. Hinzu kommt, dass auch die Gasheizung als Auslaufmodell für Neubauten gilt und der Einbau vielerorts gar nicht mehr genehmigt wird.

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Ölheizung austauschen: Alternativen für ein umweltfreundliches Heizen

Wer sich nach einer alternativen Heizung zur Ölheizung umsieht, der stößt auf eine Vielzahl an Möglichkeiten. Die umweltfreundlichsten sind die folgenden:

  • Holz- bzw. Pelletsheizung
  • Wärmepumpe
  • Infrarotheizung
  • Brennstoffzellenheizung
  • Fernwärme

Nachhaltig Heizen mit Holz: Holzscheite und Pellets statt Erdöl

Wer auf Erdöl verzichten möchte, der kann sich alternativ für eine Holzheizung entscheiden. Es gibt dabei folgende Optionen: klassischer Holzofen, Pelletheizung, Holzvergaserkessel oder Hackschnitzanlage.

Egal, für welche Art Sie sich entscheiden, das Heizen mit Holz hat diverse Vorteile. Einerseits handelt es sich um einen nachwachsenden Rohstoff, der trotz Verbrennung ein CO2-neutrales Heizen ermöglicht. Die Kosten für Holz in all seinen Facetten (Holzscheite, Pellets etc.) sind dabei vergleichsweise niedrig – dementsprechend sind das auch die Betriebskosten. Durch die hohe Heizkraft der Holzheizung ist diese auch für den Altbau geeignet. Der Einbau wird dabei staatlich gefördert.

Demgegenüber stehen ein paar Nachteile. Holzheizungen sind recht teuer in der Anschaffung. Dadurch amortisiert sich diese Heizungsart erst nach ein paar Jahren. Auch der Wartungsaufwand ist eher hoch. Hinzu kommt der große Platzbedarf für die Aufbewahrung von Holzscheiten, Pellets und Hackschnitzel.

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Wärmepumpe als alternative Heizung zu Öl und Gas

Als alternative Heizung zur Ölheizung bietet sich die Wärmepumpe an. Diese nutzt die Umweltwärme aus Luft, Erde oder Wasser – je nach Variante – und erzeugt daraus mithilfe von Strom Heizenergie. Für das Heizen mit einer Wärmepumpe werden also nur nachhaltige Quellen genutzt, was die Heizungsart selbst ebenso sehr umweltfreundlich macht. Aber das ist nicht der einzige Vorteil.

Die Wärmepumpenheizung kann ohne fossile Brennstoffe betrieben werden, verursacht keine Abgase und weist bei guter Dämmung einen sehr hohen Wirkungsgrad auf. Bereitstellen kann sie wohl Heizwärme als auch Warmwasser und die Betriebskosten können bei entsprechender Nutzung niedrig gehalten werden. Hinzu kommen die hohen staatlichen Förderungen bei einem Umstieg auf eine Wärmepumpe.

Allerdings darf man auch die negativen Aspekte nicht außer Acht lassen. Sie ist teuer in der Anschaffung und bedarf einer aufwendigen und kostspieligen Installation. Ihr hoher Wirkungsgrad kann sich nur dann richtig entfalten, wenn das Haus bzw. die Wohnung gut gedämmt ist. Außerdem ist der gesamte Einbau der Heizung von den vorhandenen Umweltvoraussetzungen abhängig – und die laufenden Kosten von den aktuellen Stromtarifen.

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Infrarotheizung als effiziente Alternative zur Ölheizung

Eine weitere umweltfreundliche Alternative zur Ölheizung ist die Infrarotheizung. Diese wird mit Strom betrieben und heizt mithilfe von schmalen Heizelementen die Wohnräume. Eine zentrale Heiztherme gibt es hier nicht, jedes Panel heizt individuell. Die Heizelemente erwärmen dabei die Gegenstände im Raum, die die Wärme dann langsam an den Raum abgeben. Dadurch entsteht ein sehr angenehmes Raumklima.

Die Vorteile der Infrarotheizung sind vielseitig während sich die Nachteile der Infrarotheizung auf ein Minimum beschränken. Sie arbeitet sehr effizient, da 100 % des zugeführten Stroms in Heizenergie umgewandelt werden können. Durch die Nutzung von Ökostrom kann sie sehr umweltfreundlich betrieben werden. Die gezielte Installation der Heizpaneele ermöglicht einen sehr energiesparenden Einsatz. Die Heizelemente selbst sind sehr schmal, dezent und im Vergleich zu anderen Heizsystemen günstig in Anschaffung und Installation. Es gibt sie in unterschiedlichen Formen, etwa als Deckenheizung, Wandheizung oder Spiegelheizung.

Andererseits ist man beim Betrieb natürlich von den aktuellen Strompreisen abhängig. Ebenso spielt die Quelle des Stroms eine große Rolle, wenn es um die Nachhaltigkeit der Heizung geht. Wird Ökostrom genutzt, ist sie sehr nachhaltig. Stammt dieser aus anderen Quellen, ist die Umweltbilanz der Heizung entsprechend schlechter. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Platzierung der Heizelemente. Werden diese strategisch ungünstig platziert oder in einem sehr schlecht gedämmten Haus verwendet, kann sich das in den Betriebskosten niederschlagen.

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Brennstoffzellenheizung statt Ölheizung: Alternative mit Gas statt Öl

Eine weitere Alternative zur Ölheizung ist die Brennstoffzellenheizung. Diese wird zwar grundsätzlich mit herkömmlichem Erdgas betrieben, es gibt jedoch auch die Möglichkeit, Biogas zu nutzen. Dieses wird aus umweltfreundlichen Quellen gewonnen und kann zur Produktion von Strom und Wärme genutzt werden.

Die Vorteile der Brennstoffzellenheizung sind unter anderem ihre Energieeffizienz, ihr leiser Betrieb und ihre Umweltfreundlichkeit – sofern Biogas verwendet wird. Außerdem ist sie sehr emissions- und wartungsarm, eine Abgasanlage ist nicht nötig. Bei neuen Brennstoffzellenheizungen hat man dabei die Chance auf eine staatliche Förderung.

Nutzt man allerdings Erdgas für den Betrieb, so sind einige Vorteile – wie etwa die gute Umweltbilanz – hinfällig. Der Anschaffungspreis der Brennstoffzellenheizung ist zudem ziemlich hoch, die Lebensdauer der Brennstoffzellen jedoch begrenzt – ein Austausch ist nach ca. 60.000-80.000 Stunden nötig.

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Vor Ort beliefert: Heizen mit Fernwärme

In vielen Städten gibt es die Option, ein bestehendes Heizungssystem an ein regionales Fernwärmenetz anzuschließen. Dabei bekommt man von zentraler Stelle erwärmtes Heizwasser, mit dem die Heizkörper in der eigenen Wohnung bzw. im eigenen Haus erhitzt werden. Die Energie, die für das Erwärmen des Wassers benötigt wird, stammt dabei aus unterschiedlichen Quellen, die nicht zwangsläufig umweltfreundlich sind.

Ein Fernwärmeanschluss bringt einige Vorteile mit sich. Anmeldung sowie Installation laufen unkompliziert ab – ein großer Heizkessel oder ähnliches muss nicht montiert werden. Deshalb halten sich die Anschaffungskosten in Grenzen. Da keine Wartungen nötig sind, entfallen auch diese Kosten. Werden für die Erhitzung des Heizwassers umweltfreundliche Energiequellen genutzt, so ist das Heizsystem zudem als nachhaltig einzustufen.

Der größte Nachteil dieser Ölheizungs-Alternative ist jedoch der Umstand, dass es sich energietechnisch nur dann wirklich rentiert, wenn die Fernwärmeleitungen nicht zu lang sind. Ansonsten geht ein beträchtlicher Teil der Wärme und damit auch der Energie auf dem Weg zum jeweiligen Haushalt verloren. Ein energieeffizientes Heizen ist in einem solchen Fall folglich nicht mehr möglich. Daneben sind die laufenden Kosten eher hoch. Preislich ist man zudem an die Fernwärmeanbieter gebunden. Unter Umständen werden außerdem umweltschädliche Energiequellen zur Wassererwärmung genutzt.

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Fazit: Es gibt viele umweltfreundliche Alternativen zu Ölheizung

Wer seine umweltschädliche und wenig effiziente Ölheizung austauschen will, der hat mehrere Optionen. Besonders nachhaltige Alternativen zur Ölheizung sind die Infrarotheizung, die Wärmepumpe und die Holzheizung. Aber auch ein Fernwärmeanschluss kann eine gute Alternative sein, sofern die gewonnene Energie aus nachhaltigen Quellen stammt. Viele dieser Ölheizungs-Alternativen sind außerdem förderfähig, was den Umstieg auf eine nachhaltige Heizung noch attraktiver macht.

Infrarot-Deckenheizungen

Regal und Infrarotpaneel an der Decke
Infrarot-Deckenheizung

Infrarot-Wandheizungen

Couch und Infrarot-Wandheizung
Infrarot-Wandheizung

Mobile Infrarotheizung

Stuhl und mobile Infrarotheizung
Infrarot-Zusatzheizung

FAQ: Häufige Fragen zum Ersatz von Ölheizungen

Was kostet es, eine Ölheizung zu ersetzen?

Was der Austausch einer alten Ölheizung kostet, ist vor allem davon abhängig, welches neue Heizungssystem installiert werden soll. Mit Kosten von rund 5.000-9.000 € – manchmal auch mehr – ist jedoch in jedem Fall zu rechnen.

Welche Alternative zur Ölheizung im Altbau?

Im Altbau ist vor allem die Holzheizung eine gute Alternative zur Ölheizung, ebenso wie die Wärmepumpenheizung. Aber auch eine Gas-Hybridheizung – in Kombination mit umweltfreundlichen Infrarot-Paneelen – kann eine gute Option sein.

Kann man eine Ölheizung umrüsten?

Ja, eine Ölheizung lässt sich umrüsten. Meist wird die Gasheizung als Alternative zur Ölheizung gewählt, da hier verhältnismäßig geringe Umbauarbeiten notwendig sind. Aber auch das Umrüsten auf andere Heizungssysteme ist problemlos möglich.

Hat die Ölheizung noch Zukunft?

Diese Frage lässt sich relativ klar mit „Nein“ beantworten. Aus dem Nachhaltigkeitsaspekt heraus ist die Ölheizung das schädlichste Heizungssystem, dicht gefolgt von der mit Erdgas betriebenen Gasheizung. Auch in Sachen Effizienz gibt es deutlich bessere Modelle. Hinzu kommt, dass Ölheizungen als Neuanschaffung ab 2026 verboten sein werden. Die Suche nach einer Alternative zur Ölheizung ist also durchaus sinnvoll.

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Titelbild: © Maxi_2015 – stock.adobe.com