Infrarotheizung – Funktion, Kosten, Vor- & Nachteile 2024
Erfahren Sie alles über die Funktionsweise, Einsatzmöglichkeiten, Vor- und Nachteile sowie Kosten der Infrarotheizung im Jahr 2024. Tipps zur optimalen Platzierung und Montage helfen zusätzlich beim Sparen.
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Inhaltsverzeichnis
- Wie funktioniert eine Infrarotheizung?
- Einsatzbereiche der Infrarotheizung
- Vor- und Nachteile einer Infrarotheizung
- Kosten für eine Infrarotheizung
- Heizen mit Infrarot – 5 Tipps für weniger Kosten
- Infrarotheizung platzieren – darauf sollten Sie achten
- Montage der Infrarotheizung
- Größe der Infrarotheizung
- Infrarotheizung in verschiedenen Designs
- Lohnt sich eine Infrarotheizung 2024?
Wie funktioniert eine Infrarotheizung?
Bestimmt hat schon jeder von der Infrarotheizung gehört, aber nicht viele wissen, wodurch sie sich von klassischen Konvektoren unterscheidet. Dafür muss die Funktion der Infrarotheizung jener der herkömmlichen Heizsysteme gegenübergestellt werden.
Konvektionsheizung
Klassische Heizkörper arbeiten nach dem Prinzip der Konvektion. Hier steigt die erwärmte Luft nach oben, bevor sie sich wieder abkühlt und in Richtung Boden absinkt. Es bildet sich ein Kreislauf, weil sich dieser Prozess laufend wiederholt.
Infrarotheizung
Die Funktionsweise einer Infrarotheizung sieht hingegen anders aus. Hier wird nicht primär die Luft erwärmt, sondern alle Objekte, Gegenstände und baulichen Bestandteile im Raum (z. B. Möbel, Boden, Decke, Wände). Diese nehmen die Infrarotstrahlung auf und geben sie gleichmäßig an den ganzen Raum ab. Dadurch entsteht angenehme Wärme, die an die natürlichen Sonnenstrahlen erinnert.
Einsatzbereiche der Infrarotheizung
Durch seine innovative Technik kann ein Infrarot Heizpaneel vielseitig eingesetzt werden – sowohl im privaten Bereich als auch in öffentlichen Einrichtungen. Es gibt also nur wenige Orte, an denen die Infrarot Paneele nicht verwendet werden können. So stehen u. a. die folgenden Einsatzbereiche zur Auswahl.
Infrarot Heizpaneele als Zusatzheizung
Die Infrarotheizung kann mit der Zentralheizung optimal kombiniert und als praktische Zusatzheizung in der Übergangszeit verwendet werden. Ob im Frühling oder Herbst: Beim Heizen mit Infrarot entstehen angenehme Raumtemperaturen, die eine echte Wohlfühlatmosphäre schaffen.
Infrarotheizung im Badezimmer
In Feuchträumen, wie dem Badezimmer, braucht es eine spezielles Heizmethode. Hier muss nämlich mit einem höheren Wärmebedarf und einer höheren Luftfeuchtigkeit als im restlichen Zuhause gerechnet werden. Das Heizen mit Infrarot ist somit das optimale Heizsystem für das Badezimmer. Es sorgt für schnelle Wärme und hält die Bausubstanz trocken, sodass Schimmel erfolgreich vorgebeugt werden kann.
Infrarot Paneele für den Neubau
Neu errichtete Gebäude sind in der Regel optimal gedämmt und somit ideal für die Verwendung einer Infrarotheizung. Durch die gute Dämmung herrscht in Neubauten ein wesentlich geringerer Wärmebedarf als in alten Gebäuden. Der Einsatz eines konventionellen Heizsystems lohnt sich in diesem Fall nicht – etwas Zusatzwärme mit einer Infrarotheizung hingegen sehr wohl.
Infrarotheizung für den Altbau
Viele fragen sich, ob eine Infrarotheizung für den Altbau überhaupt eingesetzt werden kann bzw. sollte. Tatsächlich ist es so, dass sie – wie jedes andere Heizsystem auch – mehr Energie benötigt, wenn das Gebäude schlecht gedämmt ist. Handelt es sich allerdings um einen frisch renovierten und sanierten Altbau, kann ohne Weiteres eine Infrarotheizung zum Einsatz kommen.
Heizen mit Infrarot im Kinderzimmer
Auch im Kinderzimmer ist die Infrarotheizung das perfekte Heizsystem, mit dem die idealen Raumtemperaturen für den Nachwuchs geschaffen werden können. Während sich tagsüber – beim Spielen und Toben – etwas mehr Wärme empfiehlt, sind geringere Temperaturen am Abend und in der Nacht ratsam. Beim Heizen mit Infrarot können die Raumtemperaturen problemlos an das Wärmbedürfnis der Kinder angepasst werden.
Infrarotheizung im Gästezimmer
Ein Gästezimmer wird selten genutzt, daher kann es sich lohnen, auf eine kostspielige Erweiterung der Heizanlage zu verzichten und stattdessen eine Infrarotheizung zu installieren. Diese erzeugt bei Bedarf schnell Wärme und spart somit Energiekosten. Das Gleiche gilt für wenig genutzte Räume wie Wintergärten, Gästebäder oder Garagen, die nicht ständig beheizt werden müssen. Eine Infrarotheizung ist hier eine wirtschaftlich sinnvolle Lösung.
Vor- und Nachteile einer Infrarotheizung
Wenn Sie über die Anschaffung eines Infrarotpaneels nachdenken und eine gute Kaufentscheidung treffen möchten, sollten Sie sowohl die Vorteile von Infrarotheizungen als auch die Nachteile von Infrarotheizungen kennen. Wir haben für Sie die wichtigsten Merkmale von Infrarotheizungen aufgelistet:
Vorteil einer Infrarotheizung
geringe Anschaffungskosten
geringer Platzverbrauch
- kurze Vorlaufzeit
- beugt Schimmelbildung vor
- angenehmes Raumklima
- niedrige Raumtemperatur bei hoher gefühlter Temperatur
- hoher Wärmegrad
- lange Lebensdauer
emissionsfreies Heizen bei PV-Betrieb oder Ökostromanschluss
- keine Wartung nötig
für jeden Raum geeignet
einfache, schnelle Montage
Nachteile einer Infrarotheizung
- je nach Stromtarif, Nutzung und Platzierung mitunter höhere laufende Kosten
- hohe Emissionswerte bei Strom aus fossilen Energieträgern
- eigenes System zur Erwärmung des Brauchwassers nötig
- Wärmeverlust bei schlechter Dämmung
Kosten für eine Infrarotheizung
Elektroheizungen haben einen eher negativen Ruf. Schließlich gilt das Heizen mit Strom gemeinhin als Energieverschwendung. Thermische Energie müsse anders, und zwar umweltfreundlicher, gewonnen werden – so der allgemeine Konsensus. Tatsächlich ist eine Heizung mit Infrarot aber sehr effektiv – hier ist mit den folgenden Kosten zu rechnen.
Anschaffungskosten
Im Vergleich zu herkömmlichen Heizsystemen sind die Anschaffungskosten für Infrarotheizungen gering. Die Preishöhe ist immer von der Heizungsgröße, dem Hersteller sowie der Art und Leistung des ausgewählten Thermostats abhängig.
Betriebskosten
Bei den Kosten für den verbrauchten Strom kommt es immer auf mehrere Faktoren an.
Zunächst hängen die Betriebskosten natürlich vom aktuellen Strompreis ab. Im Jahr 2024 betragen die Stromkosten pro Paneel als reine Zusatzheizung zwischen 0,29 € und 0,58 € pro Stunde. Damit liegen die Stromkosten bei einer durchschnittlichen Nutzungsdauer zwischen 125 € und 333 € pro Jahr und Paneel.
Außerdem spielt natürlich die Leistung der Infrarotpaneele eine wesentliche Rolle – diese wird wiederum von Raumgröße und -höhe bestimmt. Wie intensiv die Heizung arbeiten muss, richtet sich dabei immer nach …
- der Gebäudedämmung
- der Anzahl der Außenwände im Raum
- der Qualität des Infrarotpaneels
- dem Montageort.
Bei einem Raum
✓ mit einer Größe von etwa 20 m2 und einer Deckenhöhe von 2,5 m,
✓ in einem gut gedämmten Gebäude (Baujahr 2004 und jünger)
✓ einem Wattzahlbedarf von etwa 25 Watt / m3
✓ bei durchschnittlicher Nutzung etwa 8 h pro Tag
✓ und einem Strompreis von 0,30 EUR pro kWh
kommen Sie für dieses Heizpaneel auf Betriebskosten von EUR 90,- pro Monat.
Nachgerechnet:
20 m2 x 2,5 m = 50 m3 Heizvolumen
50 m3 x 25 Watt = 1250 Watt = 1,25 kW
1,25 kW x 240h Heizbedarf / Monat = 300 kWh pro Monat
300 kWh x EUR 0,30 = ca. EUR 90,- Heizkosten pro Monat
Heizen mit Infrarot – 5 Tipps für weniger Kosten
Es ist natürlich schon ein wesentlicher Vorteil, wenn sich die Anschaffungskosten für ein Infrarotpaneel in Grenzen halten. Auch die Betriebskosten müssen nicht in schwindelerregende Höhen steigen – vorausgesetzt Sie beachten ein paar wichtige Hinweise. Wir haben hier 5 Tipps für Sie, wie Sie beim Heizen mit Infrarot einiges an Geld sparen können.
1. Hochwertige Paneele
Erwerben Sie ein geprüftes Infrarotpaneel mit einer langjährigen Funktionsgarantie, um ein langlebiges Produkt zu erhalten. Achten Sie außerdem darauf, beim Heizen mit Infrarot nicht nur ein einzelnes Heizelement zu verwenden – damit verteilt sich die Wärme nämlich nicht im ganzen Raum. Entscheiden Sie sich stattdessen für mehrere kleine geprüfte Infrarotpaneele, um für gleichmäßige Temperaturen zu sorgen.
2. Richtige Dimensionierung
Lassen Sie Ihre genaue Heizlast berechnen, um eine effiziente und optimale Beheizung Ihrer Räume sicherzustellen. Dies verhindert sowohl Energieverschwendung durch Überheizung als auch Unannehmlichkeiten durch Unterheizung.
3. Effiziente Platzierung der Infrarotheizung
Die einzelnen Infrarotpaneele sollten so im Raum positioniert werden, dass sich die erzeugte Wärme ungehindert ausbreiten kann. So sollte das Infrarotpaneel niemals von z. B. Vorhängen oder Möbelstücken verdeckt werden – ansonsten arbeitet die Heizung zwar auf Hochtouren, aber die gewünschte Raumtemperatur lässt viel zu lange auf sich warten.
4. Temperatursteuerung mit Thermostat
Für möglichst effizientes Heizen können Infrarotheizungen mit einem praktischen Thermostat ausgestattet werden. Dieser intelligente Temperaturregler schaltet die Heizung automatisch aus, sobald die gewünschte Raumtemperatur erreicht ist. Erst wenn die persönliche Wohlfühltemperatur unterschritten ist, schaltet das Thermostat die Heizung wieder ein. So wird Strom nur verbraucht, wenn die Heizung auch tatsächlich Wärme produziert.
5. Grundtemperatur
Um Energie zu sparen, ist es ratsam, eine konstante Grundtemperatur in allen Räumen zu halten. Dadurch vermeiden Sie, dass die Heizung übermäßig viel Energie benötigt, um komplett ausgekühlte Räume wieder aufzuheizen. Eine gleichmäßige Temperatur sorgt für effizienteren Energieverbrauch und reduziert Heizkosten.
Infrarotheizung platzieren – darauf sollten Sie achten
Infrarotpaneele sollten so im Raum platziert werden, dass möglichst der ganze Raum mit Wärmestrahlung versorgt werden kann. Man kann sich das so vorstellen, dass die Platte Strahlung in einem Abstrahlwinkel von etwa 130 ° nach vorne abgibt. Zweigt der Raum beispielsweise um die Ecke ab, erreicht die Strahlung diese Teile des Raumes nicht direkt und es muss eventuell mit einer zweiten Platte nachgeholfen werden.
Bei der richtigen Platzierung berücksichtigen Sie am besten die folgenden Hinweise:
Montage der Infrarotheizung
Zur Montage eines Infrarotpaneels ist kein Spezialist erforderlich. Mit etwas handwerklichem Geschick können Sie die ausgewählten Infrarotpaneele selbst anbringen. Das ist jetzt besonders leicht, da alle unsere Modelle mit Montageknöpfen ausgestattet sind, die sowohl an der Wand als auch an der Decke montiert werden können.
Für die Wandmontage empfiehlt sich eine Raumhöhe von bis zu 2,3 Metern. Bei Raumhöhen von 2,4 bis 2,8 Metern ist die Deckenmontage optimal. Bei höheren Decken, ab 2,8 Metern, kann die Heizung mit Ketten an einer abgehängten Decke montiert werden, wobei eine Abhängung von bis zu 50 cm möglich ist. Falls Sie sich bei der Montage unsicher sind, können Ihnen unsere Videos sicher weiterhelfen.
Der Anschluss kann entweder extern über die Steckdose erfolgen oder aber man lässt das Kabel innerhalb der Wand verlaufen und schließt es direkt an den Stromanschluss an. Zweitere Möglichkeit sollte allerdings einem Fachunternehmen überlassen werden.
Größe der Infrarotheizung
Wie wählt man eigentlich die passenden Infrarot Paneele aus? Eine umfassende Planung ist hier das Um und Auf. Zunächst sollten Sie sich über den Verwendungszweck im Klaren sein. Wenn Sie wissen, in welchem Raum Ihre zukünftigen Infrarot Paneele zum Einsatz kommen sollen, können Sie eine wohlüberlegte Kaufentscheidung treffen. Außerdem spielt auch die Raumgröße eine wesentliche Rolle, wenn es darum geht, die geeignete Heizungsgröße auszuwählen.
Die folgende Tabelle gibt Auskunft darüber, wie groß die Räume sein können, die mit den jeweiligen Plattengrößen und -leistungen beheizt werden können. So sollte z. B. eine Infrarotheizung für einen Raum mit etwa 15 m2 eine 600 Watt Leistung aufbringen. Besitzt der Raum mehrere Außenwände, sollte tendenziell ein eher größeres Modell ausgewählt werden.
Größe der Heizung |
beheizbare Raumgröße* |
Abmessungen | Elektrische Leistung |
---|---|---|---|
15 m² | 60 x 120 cm | 600 Watt | |
10 m² | 60 x 90 cm | 450 Watt | |
7 m² | 60 x 60 cm | 300 Watt | |
5 m² | 30 x 120 cm | 400 Watt | |
4 m² | 30 x 90 cm | 300 Watt |
*diese Angaben basieren auf einem gut gedämmten Raum mit 2,5 m Raumhöhe
Infrarotheizung in verschiedenen Designs
Infrarot Paneele sind in verschiedenen Designs erhältlich. Bezüglich Material gibt es drei verschiedene Möglichkeiten: Aluminium, Glas oder Keramik. Jede dieser Varianten hat bestimmte Vorteile. Glas ist beispielsweise designtechnisch am flexibelsten, während Keramik als das wärmeleitfähigste Material gilt.
Außerdem haben Sie die Wahl zwischen Wandheizungen, Standheizungen und Deckenheizungen. Je nachdem, wo Sie am besten Platz finden, können Sie sich für die jeweiligen Infrarotpaneele entscheiden. Sie können sich sicher sein: Infrarotheizungen gibt es für jeden Verwendungszweck und Geschmack.
Lohnt sich eine Infrarotheizung 2024?
Ob sich Infrarotheizungen im Jahr 2024 noch lohnen, lässt sich nicht pauschal beantworten. Zwar sind die Anschaffungskosten 30–70 % niedriger als bei anderen Heizsystemen, doch die jährlichen Stromkosten sind in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen und erreichten 2023 mit etwa 70 Cent pro Kilowattstunde ihren Höchststand.
Obwohl die Preise 2024 wieder gesunken sind und laut Prognosen niedriger bleiben werden, gehören Infrarotheizungen zusammen mit anderen Elektroheizungen weiterhin zu den teuersten Heizsystemen im Betrieb.
Dennoch können einzelne Infrarotpaneele im Bad, Wohnzimmer oder Gästezimmer sinnvoll sein. Auch für Ferienhäuser sind sie eine Überlegung wert. Für die Beheizung eines ganzen Hauses sind sie jedoch kaum geeignet und funktionieren viel besser als Zusatzheizung.
Wenn Sie herausfinden möchten, ob sich eine Infrarotheizung für Sie lohnt, empfehlen wir Ihnen, unseren Ratgeber zu den Kosten von Infrarotheizungen zu lesen. Dort finden Sie zahlreiche reale Kostenbeispiele.