Infrarotheizung vs. Wärmepumpe: Welche Heizung ist besser?

Infrarotheizung vs. Wärmepumpe

Bildquelle: © tonktiti – stock.adobe.com

Wollen Sie in ein neues, umweltfreundliches Heizungssystem investieren, wissen aber nicht, ob eine Infrarotheizung oder eine Wärmepumpe die bessere Option für Sie ist? Dann sind Sie hier genau richtig! Wir erklären Ihnen, wie die beiden Heizungssysteme funktionieren und vergleichen sie hinsichtlich Effizienz, Umweltfreundlichkeit, Kosten und Installationsaufwand.

Infrarotheizung vs. Wärmepumpe

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Wie funktionieren Infrarotheizung bzw. Wärmepumpe?

Der wichtigste Unterschied zwischen Wärmepumpe und Infrarotheizung liegt in der Art und Weise, wie sie Wärme erzeugen. Eine Wärmepumpe nutzt Umweltenergie und den sogenannten Kältemittelkreislauf, während eine Infrarotheizung Infrarotstrahlung aus Strom gewinnt.

So funktioniert eine Wärmepumpe

Die Wärmepumpe zieht Wärme aus der Umgebungswärme (Luft, Boden oder Wasser). Diese Wärme bringt ein flüssiges Kältemittel zum Verdampfen – das passiert bereits zwischen –15 °C und 10 °C. Anschließend erhöht ein Kompressor den Druck auf das gasförmige Kältemittel, wodurch auch seine Temperatur steigt.

Das Kältemittel gibt die aufgenommene Wärme an das Heizsystem ab. Dabei kühlt es ab und kondensiert wieder zum flüssigen Zustand. Das Kältemittel durchläuft danach ein Expansionsventil, das den Druck und somit die Temperatur des Kältemittels senkt, sodass es erneut verdampfen kann. Nun kann der Kreislauf von Neuem beginnen.

Grafik: Funktionsweise der Wärmepumpe

So funktioniert die Infrarotheizung

Die Infrarotheizung wird durch elektrische Energie betrieben. Der Strom fließt durch ein spezielles Heizelement, das ihn in Infrarotenergie umwandelt. Die Infrarotstrahlung wird ausgesendet, trifft auf Objekte, Wände und Körper in ihrer Reichweite und erwärmt diese. Die Oberflächen absorbieren die Infrarotenergie und geben sie als Wärme an die Umgebung ab.

Durch die direkte Erwärmung von Oberflächen wird die Wärme schnell im Raum verteilt. Die Infrarotwärme fühlt sich angenehm an, da sie nicht die Luft durchmischen oder aufsteigen muss, um den Raum zu erwärmen.

Die Wärme der Infrarotstrahlung verteilt sich gleichmäßig im Raum

Infrarotheizung vs. Wärmepumpe im Vergleich: Womit können sie überzeugen?

Beide Heizungssysteme haben ihre Vor- und Nachteile, die Sie für Ihre Entscheidung für ein bestimmtes Heizsystem heranziehen können. Einen ersten Überblick bietet die folgende Tabelle:

Kriterium Infrarotheizung Wärmepumpe
Effizienz 100 % Wirkungsgrad 300–500 % Wirkungsgrad
CO₂-Emissionen niedrig (bei der Nutzung von Öko-Strom) niedrig
Installationsaufwand gering; evtl. zusätzliche Elektroarbeiten nötig mittel bis aufwendig – je nach Wärmepumpe
Platzbedarf minimaler Platzbedarf nur dort, wo die Heizung benötigt wird Platz für Außengeräte, Innengeräte und Wärmeverteilungssystem
Wartung keine jährlich
Anschaffungskosten ca. 5.000 € ca. 25.000 – 50.000 €
Betriebskosten ca. 5.000 – 7.000 € pro Jahr (je nach Wärmebedarf) ca. 1.000 – 2.000 € pro Jahr (je nach Wärmebedarf)
Warmwasseraufbereitung möglich nein ja
Lärmbelastung keine vorhanden, v. a. bei Luftwärmepumpen

Wärmepumpe oder Infrarotheizung: Welche ist effizienter?

Im Vergleich zu herkömmlichen Heizsystemen können sowohl die Infrarotheizung als auch die Wärmepumpe als sehr effizient eingestuft werden. Die Infrarotheizung hat einen Wirkungsgrad von 100 %. Das bedeutet, dass sie aus einer kWh Strom eine kWh Heizenergie gewinnen kann – mehr als Gasheizung & Co.

Es gibt nur eine Heizungsart, die noch effizienter ist: die Wärmepumpe. Sie hat je nach System einen Wirkungsgrad von 300 bis 500 %, indem sie durch die zusätzlich Umweltenergie aus einer kWh Strom bis zu fünf kWh Heizenergie erzeugen kann.

Umweltfreundlichkeit: Infrarotheizung oder Wärmepumpe?

Die Umweltfreundlichkeit einer Heizung wird unter anderem an den CO₂-Emissionen (g CO₂/kWh) gemessen, die diese verursacht.

Bei einer Wärmepumpe liegt dieser Wert bei durchschnittlich 100 g CO₂ pro kWh, was deutlich niedriger ist als jener der klassischen Gas- und Ölheizung. Wird grüner Strom zum Betrieb der Wärmepumpe genutzt, kann der Wert noch geringer ausfallen.

Da die Infrarotheizung Strom als Energiequelle nutzt, ist der Emissionswert in hohem Maße davon abhängig, welcher Strom benutzt wird. Setzen Sie auf umweltfreundlichen Öko-Strom, fallen die Werte niedrig aus. Nutzen Sie keinen grünen Strom, sind die CO₂-Emissionen deutlich höher.

Installationsaufwand von Infrarotheizung und Wärmepumpe

In puncto Installation ist die Infrarotheizung der Wärmepumpe eindeutig überlegen. Eine Infrarotheizung muss im Grunde nur an einer Wand oder der Decke befestigt und an eine Stromquelle angeschlossen werden – schon ist sie betriebsbereit. Bei einer Infrarot-Standheizung ist nicht einmal eine Installation notwendig.

Bei der Wärmepumpe geht das nicht so schnell. Je nach Art der Wärmepumpe müssen Außengeräte für die Entnahme der Umweltwärme installiert werden. Im Inneren des Hauses bzw. der Wohnung braucht es zudem Innengeräte und ein Wärmeverteilungssystem. Das erfordert möglicherweise Anpassungen an der Elektrik, den Rohrleitungen und andere Baumaßnahmen, um den Platzbedarf für die Wärmepumpe und ggf. den Luftstrom zu berücksichtigen.

Wärmepumpe vor einem Haus

Im Gegensatz zur Infrarotheizung braucht die Wärmepumpe viel Platz. (Bildquelle: © methaphum – stock.adobe.com)

Wärmepumpe vor einem Haus

Im Gegensatz zur Infrarotheizung braucht die Wärmepumpe viel Platz. (Bildquelle: © methaphum – stock.adobe.com)

Wie Sie bereits vermuten werden, braucht die Installation einer Wärmepumpe dafür viel Platz. Es ist ein gesonderter Raum nötig, um die Wärmepumpe aufzustellen. Auch das Verlegen von Rohren etc. benötigt natürlich einen gewissen Raum. Die Infrarotheizung nimmt hier deutlich weniger Platz in Anspruch.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist der Wartungsaufwand. Wartungsfrei ist nur die Infrarotheizung. Die Wärmepumpe ist zwar auch wartungsarm, allerdings sollten Kältekreislauf und Elektrik jährlich überprüft werden.

Kosten: Ist die Wärmepumpe oder die Infrarotheizung günstiger?

Die Gesamtkosten eines Heizungssystems setzen sich aus den folgenden Teilbereichen zusammen: Anschaffungskosten, Betriebskosten und Wartungskosten. Außerdem fließen eventuelle Förderungen mit ein.

In der Anschaffung ist eine Infrarotheizung deutlich günstiger als eine Wärmepumpe. Das hat nicht nur mit den Kosten für das Heizgerät selbst zu tun, sondern auch mit dem zuvor erwähnten Installationsaufwand. So kommt man in Summe auf die folgenden Anschaffungskosten:

  • Infrarotheizung: ca. 5.000 €
  • Wärmepumpe: je nach Art ca. 25.000 bis 50.000 €

Bei den Betriebskosten ist es genau andersherum. Hier ist die Wärmepumpe deutlich günstiger, da weniger Strom benötigt wird, um dieselbe Heizleistung zu erzeugen. Die Infrarotheizung ist im Betrieb teurer – sieht man sich jedoch die Unterschiede in den Anschaffungskosten an, kann man viele Jahre lang intensiv damit heizen, um auf dieselben Gesamtkosten zu kommen.

Infrarotheizung neben Sofa

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Welche Heizung kann mit den niedrigeren Wartungskosten überzeugen: Infrarotheizung oder Wärmepumpe? Ganz klar: die Infrarotheizung. Denn diese Heizungsart benötigt keine Wartung, weshalb auch die Wartungskosten entfallen. Bei der Wärmepumpe hingegen müssen jährliche Wartungskosten mit einberechnet werden.

Aktuell wird von staatlicher Seite der Umstieg bzw. Ausbau von umweltfreundlichen Heizungsarten gut gefördert. Für Wärmepumpen gibt es Förderungen von bis zu 40 % inklusiver diverser Boni., zusätzliche Boni sind ebenfalls möglich. Die Infrarotheizung wird von staatlicher Seite aufgrund des höheren Stromverbrauchs nicht offiziell gefördert. Allerdings bieten viele Hersteller von Infrarotheizungen individuellen Förderungen an. Auch wir von heatness® bieten Ihnen eine Förderung von 10 %.

Warmwasseraufbereitung: Ist das bei beiden Heizungen möglich?

Wer sich von seiner alten Gas- oder Ölheizung verabschieden will, der muss bedenken, dass bei diesen Heizsystemen oft auch die Warmwasseraufbereitung inkludiert ist. Das bedeutet, dass in vielen Haushalten beispielsweise mit einer Gasheizung geheizt und das Brauchwasser erhitzt wird. Will man die Heizung ersetzen, muss man sich überlegen, wie man in Zukunft das Brauchwasser erhitzen will.

Frau dreht Dusche auf, Wasser tropft in ihre Hand

Mit einer Wärmepumpe ist auch das Erwärmen des Duschwassers möglich. (Bildquelle: © Andreas Prott – stock.adobe.com)

Frau dreht Dusche auf, Wasser tropft in ihre Hand

Mit einer Wärmepumpe ist auch das Erwärmen des Duschwassers möglich. (Bildquelle: © Andreas Prott – stock.adobe.com)

Hier gibt es zwei Optionen. Entweder man steigt auf ein Heizsystem um, das beides kann. Oder man entscheidet sich für eine Hybridheizung, bei der zwei Heizungsarten kombiniert werden. Ersteres ist mit einer Wärmepumpe möglich. Sie kann Ihre Wohnräume und das Warmwasser heizen.

Eine Infrarotheizung kann nur heizen, die Warmwasseraufbereitung ist mit diesem System nicht möglich. Hier ist eine Kombination etwa mit einem Durchlauferhitzer nötig, um auch für warmes Wasser zu sorgen.

Wärmepumpe mit Infrarotheizung kombinieren

Es kann eine sinnvolle Option sein, Wärmepumpe und Infrarotheizung zu kombinieren. Empfehlenswert ist hier, die Wärmepumpe als Hauptheizung zu nutzen und damit die Grundtemperatur in den Wohnräumen sowie das Warmwasser sicherzustellen. Die Infrarotheizung kann als Zusatzheizung dienen, um punktuell dort zusätzliche Wärme zu spenden, wo sie gerade benötigt wird. So können Sie von den Vorteilen beider Systeme profitieren.

Infrarotheizung vs. Wärmepumpe: Was lohnt sich mehr?

Die Frage, ob sich Wärmepumpe oder Infrarotheizung mehr lohnen, lässt sich nicht so einfach beantworten. Hinsichtlich Kosten und Komfort ist die Infrarotheizung die beste Option. In Sachen Effizienz, CO₂-Emissionen und Einsetzbarkeit (Heizen und Warmwasseraufbereitung) ist die Wärmepumpe ebenso eine gute Alternative.

In beiden Fällen ist jedoch die Kombination mit einer Photovoltaikanlage empfehlenswert, damit Sie in Zukunft umweltfreundlich und nachhaltig heizen können.

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FAQ: Häufig gestellte Fragen zum Thema Infrarotheizung vs. Wärmepumpe

Was ist effektiver: Wärmepumpe oder Infrarotheizung?

Der Wirkungsgrad der Infrarotheizung liegt bei 100 % – aus einer kWh Strom kann eine kWh Heizenergie gewonnen werden. Die Wärmepumpe ist die einzige Heizungsart, die das übertreffen kann. Sie hat einen Wirkungsgrad von 300 bis 500 % – sie kann aus einem kWh Strom drei bis fünf kWh Heizenergie gewinnen.

Was verbraucht mehr Strom: Wärmepumpe oder Infrarotheizung?

Für die Gewinnung von einer kWh Heizenergie benötigt die Infrarotheizung eine kWh Strom. Die Wärmepumpe kann aus einer kWh Strom drei bis 5 kWh Heizenergie erzeugen. Deshalb ist der Stromverbrauch der Wärmepumpe im laufenden Betrieb geringer.

Was ist günstiger: Infrarotheizung oder Wärmepumpe?

In der Anschaffung ist die Infrarotheizung deutlich günstiger – sie kostet nur rund 5.000 €, während die Anschaffung einer Wärmepumpe fünf- bis zehnmal so teuer sein kann. Die Betriebskosten der Infrarotheizung sind hingegen höher als jene der Wärmepumpe.

Ist eine Infrarotheizung eine Alternative zur Wärmepumpe?

Infrarotheizungen sind vor allem in eher kleineren Räumen mit guter Dämmung eine hervorragende Alternative zur Wärmepumpe. Dort kann sie ihre Wirkung optimal entfalten. Achten Sie jedoch darauf, dass Sie Strom aus nachhaltigen Quellen beziehen.