Kostensparend Heizen mit Infrarot: 8 Tipps

Viele Haushalte möchten ihre Heizkosten senken, ohne dabei auf Wohnkomfort zu verzichten. Infrarotheizungen bieten dafür eine attraktive Lösung, denn sie erwärmen Räume schnell, angenehm und lassen sich flexibel einsetzen.

Mit der richtigen Planung und einer effizienten Nutzung entsteht ein sparsames und zugleich komfortables Heizsystem.

In diesem Ratgeber erfahren Sie, wie Sie mit Infrarotheizungen effizient heizen und unnötige Kosten vermeiden – von der optimalen Positionierung über die passende Leistungswahl bis hin zu praktischen Energiesparstrategien.

Infrarotheizung Größe L - Standgerät von heatness

Wie funktioniert eine Infrarotheizung?

Infrarotheizungen erwärmen nicht in erster Linie die Raumluft, sondern vor allem die angestrahlten Flächen und Gegenstände. Diese geben die gespeicherte Wärme anschließend gleichmäßig wieder an den Raum ab. Dadurch entsteht ein angenehmes, natürliches Wärmeempfinden, während Zugluft und Luftverwirbelungen deutlich reduziert werden. Auch Bereiche, die bei klassischen Heizsystemen oft kühler bleiben, werden auf diese Weise effektiv mit erwärmt.

Welche Faktoren beeinflussen dabei den Energieverbrauch? 

Neben dem Strahlungsprinzip selbst spielt vor allem die Gesamtsituation im Raum eine Rolle. Dämmqualität, Raumgröße, Raumhöhe, Nutzungsmuster, die Platzierung der Paneele und die Einstellungen der Steuerung wirken gemeinsam auf den tatsächlichen Verbrauch.

Stromverbauch alle Faktoren
Stromverbauch alle Faktoren

Damit Infrarot möglichst sparsam arbeitet, müssen Planung und Nutzung gut aufeinander abgestimmt sein. Die folgenden Tipps zeigen, wie Sie das Potenzial Ihrer Heizung optimal ausschöpfen.

8 Tipps, um mit Infrarot wirklich kostensparend zu heizen

Tipp 1: die richtige Platzierung der Infrarotpaneele

Die Effizienz ist am höchsten, wenn das Panel ungestört in den Raum strahlen kann. Deshalb sollte die Strahlungsfläche nicht verdeckt oder eingeschränkt sein.

  • Do: Montieren Sie das Paneel idealerweise an der Decke oder alternativ an der Wand in Körperhöhe.

  • Don’t: Paneel hinter Möbeln, Vorhängen oder Türen installieren.

Gut zu wissen: Infrarot wirkt schneller, wenn Oberflächen im Raum bereits leicht temperiert sind, weil diese die Wärme besser aufnehmen und wieder abgeben.

Tipp 2: Thermostat gezielt nutzen

Eine klare Steuerung gehört zu den wirksamsten Maßnahmen, um die Effizienz der Infrarotheizung zu erhöhen.

  • Raumprogramme und Zeitpläne nutzen, um jede Zone optimal zu steuern.

  • Heizung dauerhaft ohne feste Temperaturvorgaben laufen lassen.

Tipp 3: Räume nach Bedarf heizen

Die Raumgröße hat großen Einfluss auf den Energiebedarf und lässt sich gemeinsam mit der tatsächlichen Nutzung so planen, dass eine Infrarotheizung besonders sparsam arbeitet.

  • Nur jene Räume heizen, die aktiv genutzt werden.

  • Das gesamte Gebäude permanent auf eine einheitliche Temperatur bringen.

Gut zu wissen: Entscheidend für die Betriebskosten ist nicht die Leistung des Paneels, sondern wie lange der Raum wirklich beheizt wird.

Tipp 4: Dämmung bewusst einbeziehen

Eine gute Dämmung unterstützt die Strahlungswärme und verhindert Wärmeverluste. In sanierten oder modernen Gebäuden entfalten Infrarotpaneele ihre Effizienz besonders wirkungsvoll.

  • Dämmung und Fensterqualität prüfen und bei Bedarf verbessern.

  • Infrarot als vollständigen Ersatz in stark unsanierten Räumen einsetzen, ohne die baulichen Bedingungen zu berücksichtigen.

Tipp 5: Leistung passend zum Raum wählen

Die richtige Wattzahl ist entscheidend für einen effizienten und komfortablen Heizbetrieb. Ist die Leistung zu gering, wird der Raum nicht ausreichend warm. Ist sie zu hoch, steigt der Stromverbrauch unnötig.

  • Eine professionelle Heizbedarfsanalyse durchführen lassen.

  • Die benötigte Leistung schätzen oder „nach Gefühl“ auswählen.

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Tipp 6: Im Bad kurze Heizphasen nutzen

Eine Infrarotheizung sorgt im Badezimmer schnell für angenehme Temperaturen. Gleichzeitig bleibt die Wand trockener, was das Risiko von Feuchtigkeit reduziert.

  • Heizzeiten für das Bad gezielt planen und nur bei Bedarf aktivieren.

  • Das Badezimmer dauerhaft warm halten, obwohl es nur kurz genutzt wird.

Tipp 7: Photovoltaik und Infrarot kombinieren

Die Kombination aus Heizen mit Photovoltaik und einer Infrarotheizung steigert die Wirtschaftlichkeit. Eigenstrom kann direkt genutzt werden. Das senkt die laufenden Betriebskosten und erhöht zugleich die Energieunabhängigkeit.

  • Photovoltaik-Eigenstrom zur Unterstützung der Infrarotheizung nutzen.

  • Potenzial einer PV-Integration ungenutzt lassen, wenn die Möglichkeit besteht.

Tipp 8: Die Temperatur bewusst wählen

Empfohlene Temperaturen liegen bei 20 bis 21 Grad in Wohnräumen, 17 bis 19 Grad im Schlafzimmer und 22 bis 24 Grad im Badezimmer. Durch die direkte Strahlungswärme entsteht bereits bei geringeren Lufttemperaturen ein angenehmes Wärmegefühl.

  • Die Raumtemperatur der tatsächlichen Nutzung anpassen.

  • Wohnräume auf überhöhte Temperaturen bringen oder dauerhaft zu warm halten.

Infrarotheizung vs. Konvektionsheizung
Infrarotheizung vs. Konvektionsheizung

Wie und wo kann ich meine Infrarotheizung montieren?

Die ideale Montageposition einer Infrarotheizung richtet sich vor allem danach, wie ein Raum genutzt wird. Bereiche, in denen Sie sich häufig aufhalten, etwa Sofa, Essplatz oder Schreibtisch, sollten gut von der Strahlung erreicht werden.

Über dem Sofa oder Essplatz ist es in den meisten Fällen sinnvoll, die Infrarotheizung an der Decke zu montieren. So kann sich die Wärme großflächig und ohne Blockierung durch Möbel gleichmäßig verteilen.

In Dachschrägen oder höheren Wandbereichen eignet sich hingegen eine Wandmontage, da diese Flächen gut eingebunden werden können und die Strahlung effektiv in den Raum wirkt, ohne wertvolle Stellfläche zu verlieren.

Wenn zusätzliche Flexibilität gefragt ist, bieten sich Standgeräte an. Diese können je nach Bedarf im Raum positioniert werden und ermöglichen eine individuelle Ausrichtung der Wärme.

Wie Sie die passende Position im Raum finden, zeigt Ihnen unser Video Schritt für Schritt.

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Für welche Gebäude eignet sich Infrarot besonders gut?

Die Wirtschaftlichkeit einer Infrarotheizung hängt auch vom Gebäudetyp und dessen Dämmstandard ab. Je nach Nutzung kann Infrarot besonders effizient arbeiten und die Heizkosten spürbar senken. Die folgenden Beispiele zeigen, in welchen Gebäuden sich das System besonders bewährt:

  • Altbau mit Sanierungen: In modernisierten Altbauten entfaltet Strahlungswärme ihre volle Wirkung, da gedämmte Wände die Wärme gut speichern.
  • Neubau und Niedrigenergiehaus: Moderne Gebäude mit geringer Heizlast passen hervorragend zu Infrarot, da niedrige Vorlauftemperaturen und gute Dämmung effiziente Bedingungen schaffen.
  • Wohnung: Einzelne Räume lassen sich individuell temperieren. Das unterstützt sparsames und flexibles Heizen.
  • Büro oder Home-Office: Räume werden nur während der Arbeitszeit beheizt. Das reduziert den Energieverbrauch und sorgt für angenehme Arbeitsbedingungen.
  • Ferienimmobilien: In selten genutzten Objekten bietet Infrarot effiziente Wärme ohne hohe Installationskosten.

Gut zu wissen: Wenn es draußen kühl, aber nicht frostig ist, reichen kurze Heizphasen aus. Infrarot liefert sofort Wärme und verhindert lange Aufheizzeiten.

Warum Infrarot günstiger sein kann

Im Gegensatz zu luftbasierten Heizsystemen muss eine Infrarotheizung nicht das gesamte Raumvolumen erwärmen. Die Strahlungswärme wirkt direkt dort, wo sie benötigt wird – bei Personen und Oberflächen. Dadurch verkürzt sich die Heizdauer, und der tatsächliche Energieverbrauch fällt oft geringer aus.

Hinzu kommt, dass bei Infrarotheizungen keine Installations- und Wartungskosten wie bei klassischen Heizsystemen entstehen. Diese Kombination macht Infrarot in vielen Situationen zu einer besonders kostenbewussten und effizienten Heizlösung.

Kostenbeispiel für einen wirtschaftlichen Einsatz

Die Kosten einer Infrarotheizung hängen vom Energiebedarf des Raumes, der Heizdauer und dem Strompreis ab. Ein Raum mit guter Dämmung benötigt weniger Heizzeit. Wird nur nach Bedarf geheizt, sinkt der tägliche Verbrauch spürbar.

Bereich Wo enstehen hier Kosten? Wie bleibt der Betrieb wirtschaftlich?
Wohnung 60-80 m² Kosten entstehen durch die täglichen Heizphasen in Bad, Wohnraum und Schlafzimmer. Kurze, gezielte Heizzeiten nutzen, da Infrarot schnell Wärme liefert.
Einfamilienhaus Kosten entstehen, wenn viele Räume gleichzeitig beheizt werden. Räume separat steuern und nur dort heizen, wo sich Personen aufhalten.
Dämmqualität Schlechte Dämmung führt zu längeren Heizphasen und höherem Verbrauch. Gut gedämmte Räume benötigen weniger Laufzeit und halten Wärme länger.
Strompreis Höhere Strompreise erhöhen die Kosten jeder Betriebsminute. Thermostat einstellen, Überheizen vermeiden, nur bedarfsgerecht heizen.
Nutzungsverhalten Dauerbetrieb oder hohe Temperaturen treiben die Kosten. Temperatur anpassen und Heizzeiten an den Tagesablauf koppeln.

Heizkosten pro Tag berechnen:

Kubikmeter × spezifische Heizlast (W/m³) = Heizlast (benötigte Leistung) in Watt

Watt/1.000 = Heizlast in kWh

Heizlast in kWh × Heizdauer in Stunden pro Tag = Energieverbrauch pro Tag (kWh)

Energieverbrauch pro Tag × Strompreis in Cent pro kWh = Kosten pro Tag

Rechenbeispiel: Heizkosten pro Tag

Nehmen wir einen 20 m² großen Raum mit einem Volumen von rund 50 m³. Für diese Raumgröße setzen wir standardmäßig zwei XL-Infrarotheizungen mit je 600 Watt ein, also insgesamt 1200 Watt Heizleistung.

Die Kosten lassen sich wie folgt berechnen:

Gesamtleistung: 2 × 600 W = 1200 W

1200 W ÷ 1000 = 1,2 kW

Bei einer täglichen Heizdauer von 10 Stunden ergibt sich ein Verbrauch von

1,2 kW × 10 h = 12 kWh pro Tag

Bei einem Strompreis von 0,25 €/kWh entsprechen die Kosten:

12 kWh × 0,25 € = 3,00 € pro Tag

In der Praxis fällt der tatsächliche Verbrauch meist niedriger aus, da die Infrarotheizungen nicht dauerhaft auf voller Leistung laufen, sondern über ein Thermostat geregelt werden.

Mit unserem Infrarotheizung-Rechner können Sie Ihren Heizbedarf schnell und realistisch einschätzen. Der Rechner berücksichtigt Ihre Nutzungszeiten, den aktuellen Strompreis, die Dämmqualität und die Lage Ihrer Wohnung.

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FAQ: Häufig gestellte Fragen zum kostensparenden Heizen mit Infrarot

Wie viel Watt pro Raum werden benötigt?

Der benötigte Wattwert hängt vom Dämmstandard, der Raumgröße und der geplanten Nutzung ab. In gut isolierten Räumen reichen meist 20 bis 30 Watt pro Kubikmeter aus, um ein angenehmes Temperaturniveau zu erreichen. Eine professionelle Heizlastberechnung berücksichtigt auch Wandflächen, Fenster und Raumhöhe und hilft, die passende Leistung zuverlässig auszuwählen.

Kann Infrarot mit bestehenden Heizungen kombiniert werden?

Ja, Infrarotheizungen lassen sich problemlos mit anderen Heizsystemen verbinden und eignen sich besonders gut als zusätzliche Wärmequelle in Räumen wie Bad, Home-Office oder Schlafzimmer. In gut gedämmten Gebäuden können sie sogar als Hauptheizung dienen. Auch in schlecht gedämmten Räumen funktionieren sie sinnvoll – hier vor allem als punktuelle, schnell verfügbare Heizung.

Wie lange hält eine Infrarotheizung?

Infrarotpaneele haben durch ihre einfache Bauweise eine sehr lange Lebensdauer. Da keine beweglichen Teile verbaut sind, entsteht kaum Verschleiß und es sind keine regelmäßigen Wartungsarbeiten erforderlich. Bei normalem Gebrauch können Infrarotheizungen über viele Jahre hinweg zuverlässig betrieben werden und bleiben dabei wartungsfrei.

Kann Infrarot Schimmelbildung reduzieren?

Ja, in vielen Fällen kann Infrarot dazu beitragen, Schimmelbildung zu erschweren, weil die Strahlungswärme direkt auf Wände und Oberflächen wirkt. Dadurch trocknen diese schneller und nehmen weniger Feuchtigkeit auf. Ein stabileres Raumklima entsteht vor allem in gut gedämmten Räumen, wo die Wärme länger gespeichert wird. Das reduziert die Feuchtigkeitsbelastung und kann Schimmelbefall vorbeugen.


Mobile Infrarotheizung

Couch neben Infrarotheizung